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Daheim
poetry [ ]

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by [@miro ]

2008-09-08  | [This text should be read in deutsch]    | 



Es gibt ein Zimmer.
Die Finsternis wirft ihren hungrigen Blick.

Es gibt einen Tisch, paar Stühle und Computer.
Die Finsternis wirft ihren hungrigen Blick.

Es gibt einen Fernsehapparat und Bücher von Kafka.
Die Finsternis wirft ihren hungrigen Blick.

Die Finsternis hungert.
Eine kurze Erscheinung.

Die Finsternis erblickt mich.
Eine kurze Erscheinung, die im Kopf viel auslöst.

Die Finsternis erblickt: es gibt mich.
Eine kurze Erscheinung, die im Kopf viel auslöst, nachhaltig.

© by @miro

[…als Ergänzung meiner Stimmung(en) zum geposteten Gedicht „Daheim“:

"Es gibt Wände oder Fenster, die Räume versperren, die man nicht mehr vermuten kann. Es gibt Wände, die nur ganz kurz da und dann wieder weg sind. Es gibt ausgetauschte Wände, Wände als kurze Erscheinungen. Es gibt befreiende Wände, man kann Wände vor Wände setzen, und der Raum wirkt größer. Es gibt aber auch Wände vor Wänden, die der Raum kleiner machen. (…) Dieselbe Wand kann in einem anderen Raum eine ganz andere Bedeutung bekommen, sie kann wahrgenommen werden oder auch nicht. Es gibt sichtbare und unsichtbare Wände. Es gibt Wände, die nicht zu erkennen sind und solche, die zu erkennen sind. Es gibt sichtbare Wände, die nicht zu erkennen sind. Es gibt die unterschiedlichsten Wände: verdoppelte, bewegliche, magische, kurz erscheinende, verschwundene. Jede Wand ist unterschiedlich dick, unterschiedlich schwer, hat eine unterschiedliche Raumvolumen, eine unterschiedliche Oberfläche, eine unterschiedliche Konsistenz. (…) Die Wand kann ein Gegenüber werden – wie eine Person. Ein Raum kann zu einer zweiten Haut werden. Man hat immer eine Wand im Rücken, wenn man in einem Zimmer sitzt. Und die Wand im Rücken ist vermutlich interessanter als die, vor der man sitzt. Auf der Baustelle sagt man: die Wand ist immer schneller. Das heißt, wenn eine Wand umfällt, braucht man gar nicht erst anfangen wegzulaufen."
- Gregor Schneider]



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