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Bei der Granatapfelernte in Rahova – 35
prose [ ]
Erinnerungsroman von Anni-Lorei Mainka [Almalo ] (1958 - 2014)
Compilation: Ãœbersetzungen

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by [Delagiarmata ]

2022-03-04  | [This text should be read in deutsch]  

Literary Translation - Translations of classic and original poetry and other materialsThis text is a follow-up  | 



Von Eier, Hühner und der Ente Reta

Die Eier sind nicht alle gleich. Nicht nur die Größe und Farbe, auch der Ursprung jedes Eis’ ist ein anderer. Jetzt geht man in den Kaufladen, aber nur wenige wissen noch, wie es im Alltag um das Huhn und sein Ei bestellt ist. Ein Huhn ist ein Lebewesen. Ein unwichtiges, sagen die Menschen in meinem Umfeld. Ich, die ihnen zweimal am Tag frisches Wasser geben musste, glaube das nicht. Das Huhn ist eine Art Mensch. Es hat Lust und Appetit. Es, das Huhn legt das Ei nicht, wann wir wollen. Ich spreche vom realen Huhn, nicht von dem sequestrierten in Produktionsstätten diesseits von Crevedia*, eine Sklaverei, nötig für uns Menschen.

So auch die Hühner aus unserem Hof. Sie sangen jedes in seiner Art beim Eierlegen. Sie hießen „die Rote“, „die Sommersprossige“, „Langhals“, „die Streitbare“, „die Unbefiederte“ und viele, viele andere, ja, und jedes mit seinem Platz auf dem Zaun, im Garten mit einem eigenen Pfad. Ich will gar nicht erwähnen, wenn sie sich verirrten …

„So wie du und ich, so wie die Menschen, schau …“, und Mutter zeigte über das Feld zu der winzig kleinen Hütte jener sehr kleinen Menschen, damals das einzige Haus inmitten des Feldes.

„Ja, sie ähneln dem Leghorn-Huhn … klein, schnell, anders als andere.“
So auch die Eier, die diese Hühner legten. Sie unterschieden sich alle.

Die kleine Frau aus dem Haus auf dem Feld war Tinca, ihr Mann ein Milizmann. Sie hatte einen großen Bauch und darüber eine noch größere Gürtelschnalle, die nur dort war, um ihr den Bauch zusammenzuhalten. Der Milizmann hatte keinen Namen, er war nur ein kleiner Milizionär, dauernd besoffen, und ich glaube nicht, dass er viel wusste. Sie hatten ein so kleines Kind, dass ich seinen Namen vergessen habe, und ein Hund, der die ganze Zeit bellte. Als Menschen oder Räuber kamen, hörte er auf. Bei Tante Tinca waren viele Räuber, sie kamen über das Feld, sagten die Leute. Ich habe mich immer gefragt, was man in einem so kleinen Haus stehlen konnte!

„Wie was: Eier, die Weinflaschen des Milizmannes oder Hühner, schliefen die doch friedlich auf dem Zaun“, erzählte mir Mihăiță allwissend.
Die roten und die gescheckten Hühner legten größere Eier und manchmal sogar mit zwei Dotter; aber die weißen und schwachen, die Mutter Leghorn nannte, legten kleinere Eier und machten viel Lärm. Sie hatten einen so großen Kamm, dass ihre Köpfe zur Seite hingen. Ich habe nicht begriffen, warum wir sie hielten, denn sie waren in ständiger Bewegung, sie gingen nicht so langsam und gemächlich wie die anderen, den ganzen Tag stritten sie, übersprangen in ihrer Behändigkeit eins, zwei den Zaun und pflückten die Blumen ab. Wegen dem großen hängenden Kamm hatten sie ein eingeschränktes Sehvermögen und waren stark nervös, wenn sie im Staub herumstocherten, um den gewünschten Wurm zu finden. Sie wurden auch nicht geschlachtet, weil sie nicht essbar waren.

Später hat man dann auf diese depressiven und nervösen Hühner verzichtet und sie mit der von Vater bevorzugten Art ersetzt: unbefiederte Hühner, ohne Flaumfedern am Hals, sanftmütig, die den ganzen Tag herumstanden und in die Gegend blickten. Diese Nackthälse schliefen aus unerklärlichen Gründen länger, abends begaben sie sich viel früher als die anderen zur Ruhe und schmeckten immerhin auch besser, weshalb sie auch geschlachtet wurden, bevor sie alt wurden. Wir hatten keine nackthalsige Glucke. Alle Glucken, die ich gesehen habe, waren rot oder bunt. Beständig und vorsorglicher im Umgang mit ihren Küken.

Ich erinnere mich an Kollegen aus der Stadt, die nie ein Küken gesehen hatten, die kleinen, zwei, drei Tage alt, die dir mit ihrem schwankenden Gang ein Lächeln abringen konnten, und die du gerne streicheln würdest. Das war uns Kindern aber verboten, denn wir hätten sie zerdrückt, ohne zu wollen. Evident, in den damaligen Lebensmittelläden im Stadtzentrum, die unter Gostat und Aprozar firmierten, wurden sie nicht verkauft. Und im Zoologischen Garten hat man keine Hühner gehalten.

Wahrscheinlich wurden damals am Matache-Platz, dem einzigen im Zentrum, der mir bekannt war, keine Küken oder Hühner zum Verkauf angeboten, wie das auf dem Rahova-Platz der Fall war. Hier verkaufte man Zicklein, ganz kleine Ferkel, Hündchen, Hasen. Teuer waren die Hähne und Puten, die Perlhühner und stummen Enten. Letztere wollte Mutter nicht, sie sagte, „etwas muss man im Hof hören“. Meine Eltern verstanden die Menschen nicht, die Tauben hielten, sie fanden es verschwenderisch, legten die doch zu kleine Eier, und vom Verzehr, konnte gar keine Rede sein. In Siebenbürgen, sagte Mutter, war es eine Sünde, Tauben zu essen.

Im Stadtviertel lebte noch eine Familie Sachsen, aber näher zur Barriere. Wir begegneten ihnen oft in der Kirche. Sie waren viele in einem langen Haus mit einem langen Hof. Und sie hatten viele, sehr viele Tauben.

„Mensch Hans, warum hast du Tauben? Die kosten doch Geld … und legen keine Eier und machen Dreck.“
Hans, ein viel jüngerer Mann als Vater, durch Heirat aus Siebenbürgen gekommen, gewesener Tischler, glaube ich, und später Kirchendiener in der Lutherischen Kirche, antwortete Willionkel sehr sachlich: „Weil es mir gefällt, wie sie fliegen.“
Mit dieser Antwort hat Vater sich jahrelang herumgeschlagen, er verstand nicht, wie jemand den Tauben beim Fliegen zuschauen, ihre Hinterlassenschaft wegputzen und auch noch Geld für ihr Futter ausgeben konnte. Aber Hans beobachtete nur die Tauben bis zu seinem Auswandern mit der gesamten Familie nach Deutschland, denn man konnte klar erkennen: Ihm gefiel diese Beschäftigung. Vater behauptete nachher etwas boshaft und neidisch auf die Jüngeren, dass ein Mann, der sich mit Tauben abgibt, kein Mann im wahren Sinne des Wortes ist.

„Aber was ist das, ein Mann im wahrsten Sinne des Wortes?“
„Das ist einer, der arbeitet, Geld nach Hause schickt, trinken kann und etwas von Frauen und Politik versteht, also dort, weit weg in der Welt.“
„Ja, aber vielleicht interessiert Hans oder Nea* Costică, der sich nur um sein Pferd kümmert, nicht, was in der Welt passiert.“
„Dann ist er kein ganzer Mann, so ist das ... ohne Welt kein Leben.“

Eine einfache Definition des Mannes. Fazit: Die Passionen und Optionen der zu Hause Gebliebenen und der Herumgereisten, der Kriegsüberlebenden und Baustellenarbeiter, wie Herr Willi einer war, unterschieden sich voneinander. Weder Hans noch Nea Vasile vom Straßenende, noch der kleine Milizionär, Tincas Mann, benötigten Informationen oder Politik oder Freies Europa*, um existieren zu können. Die Tauben, ein Pferd oder die Weinstöcke aus dem Hof reichten ihnen für ihren Alltag.

Die Bruthenne ist ein altes Huhn und gegen Ende Februar „fällt die Glucke“, hörte ich die Erwachsenen sagen. Dann wird ein Huhn eine Art Mutter mit vielen Kindern. Nur der Elefant macht, meine ich, ein einziges Kind.

Wie die Erwachsenen sahen, dass ein Huhn schwanger ist, weiß ich nicht, wichtig ist, dass dieses Huhn bereit war, circa 21 Tage auf den Eiern zu sitzen sowie in dieser Position zu essen und zu trinken, im Wartezustand. Diese zukünftige Mutter hat ein extra Nest in einer Ecke des Lagerraums bekommen.

Ah, das hatte ich vergessen. Am interessantesten war das Kontrollieren der zur Brut bestimmten Eier. Mutter ging dann zu Familie Dumitrescu. Der Weg mit Mutter über das Feld war ein Abenteuer. Es gab einen Weg durch das Weizenfeld, festgetreten von den Arbeitern, die so von der Farm über die Abkürzung und nicht durch die Straße kamen.

Der betagte Herr Dumitrescu, ein Mann, dem man ansah, dass er ein sehr schöner Mensch gewesen war und dem der Ruf nachging, am Hof des Königs beschäftigt gewesen zu sein, kam immer mit dem Spazierstock über diese Abkürzung. Er redete mit uns Kindern sehr schön und merkte sich unsere Namen und in welcher Klasse wir sind. Irgendwo am Ende des Feldes lag die riesige Villa Herrn Dumitrescus und seiner Familie, in deren ehemaligem Schwimmbecken heute Biber gehalten werden. Und in einem gewesenen Gewächshaus waren die schönsten Hühner, die ich jemals gesehen habe, untergebracht. Diese Hühner legten die außergewöhnlichen Eier, die Tante Reta und Herr Liviu, einer der Söhne von Herrn Dumitrescu, Tierarzt, verkauften und einen Teil in Brutmaschinen legten. Das waren große Schachteln aus denen Küken schlüpften, ohne Legehenne, also ohne Mutter. Diese Eier von der Farm der Familie Dumitrescu waren mit Sicherheit gut, denn Mutter kontrollierte sie unter dem Lichtstrahl einer Glühbirne, und sie mussten eine Münze in ihrem Inneren haben. Dort zwischen dem Dotter und dem Eiweiß musste man einen Punkt sehen.

„Wenn du einen kleinen Punkt siehst, eine Münze, dann kommt aus diesem Ei ein Küken“, erklärte mir Mutter.
Ich konnte keine Münze sehen, wie sehr ich auch mit offenem Mund ins Licht, das mich blendete, starrte. Mutter hat den Punkt sofort gesehen, so wie sie auch erkennen konnte, dass ein Huhn eine Bruthenne ist.
„Aber unsere sind nicht gut“, fragte ich, „die von unseren Hühnern?“
„Nicht besonders. Das liegt auch am Hahn.“
„Auch wir haben einen Hahn.“
„Ja, aber Tante Reta hat Zuchthähne, die sich den ganzen Tag um die Hühner kümmern.“

Seit damals stellte ich mir vor, dass wir den Hahn nur haben, um mich morgens zu ärgern, mit seinen verzweifelten Schreien, denn auf die Hühner passte er nicht auf. Die Hähne wurden auch meistens nicht geschlachtet, wie die Leghorn-Hühner.

„Das Fleisch vom Hahn“, sagte Mutter, „ist zäh, es ist nicht gut.“
„Warum halten wir ihn dann noch, nur so, dass er uns erschreckt?“
„Es gibt keinen Hühnerhof ohne Hahn. So ist das nun mal.“

Ein Problem tauchte auf, wenn gleich mehrere Hühner zur „Bruthenne niederkamen“. Dann richtete man diverse Separees ein. Ich erinnere mich, es musste Ruhe herrschen, man durfte sie nicht stören und sie durften sich auch nicht gegenseitig sehen. In dem großen Lagerraum brannte den ganzen Tag das Licht, bis Vater es am Abend ausschaltete, war er doch sehr vorsorglich mit dem Stromverbrauch. Ab und zu erzählte er uns auch, wie Strom produziert wird.

„Ja, Willi, ja ich habe verstanden, ja, ja, ihr habt bei eurem Energo* dort auf der Baustelle den Strom produziert. Aber ich will Licht hier auf der Erde, wenn wir nicht mehr sind, wird genug Finsternis herrschen“, versuchte Mutter ihn in seinem Gejammer über Strom, der nach seiner Meinung verschwendet wurde, zu stoppen.

Vater schaltete immer das Licht aus. Damit die Lichtschalter nicht beschmutzt wurden, hat Mutter sie mit einem Plastikschutz versehen. Man muss aber sagen, dass die Schalter von damals mit den heutigen nicht zu vergleichen sind. Sie waren robust und hatten einen Drehknopf, der beim Drehen laut klickte. Später erschienen viereckige, deren Klickton kürzer war, sie waren weiß und man konnte einen kleinen Hebel rauf und runter drücken. Die hat Vater öfter beschädigt. Gegen sein Lebensende konnte er nichts mehr ausschalten, und Mutter hat alle Lichter eingeschaltet. Sie hat das Haus mit Nachtlampen, versehen mit kleineren oder größeren Lampenschirmen, vollgestellt, und auch den Stromzähler hat niemand mehr abgelesen.

Vater hätte auch mit der Gaslampe gelebt. Ich weiß, das war romantisch, aber nach einer Zeit roch alles nach Gas, den Rauch sah man an der Decke und verspürte den Wunsch, mehr als einen großen Schatten zu sehen. Als in den 80er Jahren der Strom tage- und wochenlang ausfiel, war Vater, denke ich, der Glücklichste. Er war Rentner, musste weder Hausaufgaben machen, noch waschen, noch zur Arbeit gehen. Und Sorge um die Ziffern im Stromzähler hatte er auch keine mehr.

Zu jener Zeit gingen die Hühner auch auf die Straße, hielten sich tagsüber auf dem Feld auf und mussten abends wieder zurück sein. Die meisten kamen auch allein, nur ab und zu verirrten sich einige bei den Nachbarn, die sie uns dann wieder zurückbrachten.

Mit den Enten gab es mehr Probleme als mit den Leghorn-Hühnern. Wenn eine Ente auf die Straße watschelte, erinnerte sie sich nicht mehr, woher sie kam. Und wenn sie übers Feld zum Teich kam, kehrte sie nicht mehr zurück. Sodass die Enten Straßenverbot hatten und Mutter sie manchmal sogar an einen Pfahl band, damit sie brav bei uns blieben. Einige Enten vertrugen das Angebundensein aber schlecht, so dass man ihnen die Flügel ein wenig stutzte, um ihnen das Wegfliegen zu erschweren.

Eine Ente, die Vater gekauft hatte, weil ihm ihre Farbe gefiel, war in den ersten Monaten sehr brav, bis sie größer wurde. Aus Vaters Mitleid war sie weder angebunden, noch hatte man ihr die Flügel gestutzt. Er hat ihr auch einen Namen gegeben, wie allen unseren Tieren. Sie hieß Reta, wie Frau Dumitrescu, von der wir Eier kauften. Sie hatte Federn in allen Farben und verstand sich auch sehr gut mit den Hühnern und Hunden. Eines Tages war Reta verschwunden. Mutter schickte mich zu den Nachbarn, ich suchte die ganze Straße und die Nachbarstraßen ab. Auf der Suche nach Reta schloss sich mir eine ganze Kinderschar an, wir durchsuchten das gesamte Viertel.

„Habt Ihr Reta nicht gesehen“, fragte ich, von Tor zu Tor laufend.
Von Zeit zu Zeit rief jemand über den Zaum: „Alo, Nemțoaico*, deine Reta ist dort unten im Tal, aber das war gestern, ich konnte es dir gestern Abend nicht sagen, denn ich war auf dem Land, Tanti ist gestorben ... lass die Ente doch laufen, nimm dir eine andere!“
„Nein, ich will keine andere außer Reti, die sind nicht alle gleich, Reti hatte Augen im Kopf, sie hat mich gesehen, hörte mich ... und sie hatte es nicht so eilig wie andere Enten.“

Vater, der immer im Hotel gelebt hat, wusste nicht, was eine Hauswirtschaft ist, wie man Einkäufe tätigt und was eine Bruthenne ist, für ihn war das Leben nach seiner Pensionierung ein besonderes Ereignis, das er wieder mal als großes Glück empfand, was bei den anderen Männern und Vätern in unserer Straße nicht der Fall war.

Wer noch hätte einige Wochen lang eine Ente gesucht und sie sogar per Name genannt? Die Menschen in den entlegenen Straßen meinten, wir suchten irgendein Kind, und als wir ihnen sagten, es handle sich um eine Ente, schlugen sie uns das Tor vor der Nase zu, weil sie an einen Scherz dachten. Ein Witzbold aus der Nachbarschaft hat uns bis ans Ende unserer Straßen geschickt, dorthin, wo sich niemand hintraute, ans Ende der Enden, zum „Kotschiok“, wie man den Ort nannte, wo einige Nachbarn nachts ihren Müll entsorgten. Mit einer Kinderschar gelangte ich zwischen die Müllberge auf der Suche nach Reta, die keine Überlebenschance hatte, falls sie dorthin gelangt war.

Mit den Tagen geriet Reta in Vergessenheit, unsere farbenprächtige und sympathische Ente, die Vater sowohl im Gang als auch im Blick imitierte, mit ihren schiefen Augen. Eines Morgens großer Lärm im Hof. Die Hunde revoltiert, die Katzen erstarrt mit einem Blick, als würden sie eine Erscheinung gesehen haben, die sie selbst mit vereinten Kräften nicht vernichten könnten, die Hühner konsterniert von dem ganz anders klingenden Lärm … Aus einem Stachelbeerstrauch, der um einen Mirabellenstamm gewachsen war, tauchte Reta auf, unsere geliebte und vergebens gesuchte Ente, aber nicht allein, sondern mit 5 – 6 kleinen Küken, gelb und schwarz in ihrem Geleit. Eh, jetzt stellte sich die Frage, wieso waren ihre Eier alle unbeschadet, wo hat sie sich die ganze Zeit ernährt und wo hatte sie die Zeit her, einen Enterich zu finden, bevor sie ihre Eier legte …

Unsere Reta war ein großes Mysterium, sie hatte alles zeitlich vorbereitet, ihr Nest sah aus wie eine Erdhöhle. Wir haben geschaut, gestaunt und mit Ästen herumgestochert, Mihăiță und ich, aber kein Ei war im Nest verblieben. Wir aßen eigentlich keine Enteneier. Mutter war der Meinung, sie wären zu schwer für ein Kind. Ihre Schale war viel dunkler, schimmerte ins Grüne, aber wir verstanden trotzdem nicht, was so gefährlich sein kann.

„Sie verderben schneller und du weißt nicht, was die Ente im Teich gefressen hat.“
„Aber bei den Hühnern weiß man das?“
„Ja, das Huhn frisst, was wir ihm geben, plus Gras, so viel … Aber bei einer Ente weißt du nicht, der Teich ist groß, die Ente entfernt sich weiter … nein, die Eier sind nicht gut.“

Reta war unsere letzte Ente, ihre Nachkommen wurden bei Familienfesten mit Appetit verzehrt und Vater wollte keine Reta mehr.



[aus dem Rumänischen von Anton Potche]


*Worterklärungen
- Crevedia = Gemeinde im Kreis Dâmbovița
- Nea = Benennung eines älteren Mannes (Appellativform für Bruder, Freund, Onkel, Vetter etc.)
- Freies Europa (rum: Europa Liberă) = von den USA finanzierter mehrsprachiger Radiosender, deutsche Abteilung mit Sitz in München
- Energo = rumänischer Stromlieferant
- Nemțoaico (lese ț = tz) = Deutsche (Ansprache)



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