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- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 2009-03-08 | [This text should be read in deutsch] |
Im SĂĽden Polens liegt der Landkreis Powiat Kłodzki. Das war frĂĽher mal, in groben Umrissen gedacht, die Grafschaft Glatz. Diese war Teil der preuĂźischen Provinz Schlesien. Vor dem Siebenjährigen Krieg (1756 – 1763) gehörte das Gebiet zu den Böhmischen Kronländern, war also ein Teil Ă–sterreichs.
In dieser Grafschaft liegt auch das Schloss Gelenau. Dort wurde am 6. September 1872 Gerhard von Mutius geboren. Nach dem Abitur studierte er ab 1893 Jura an den Universitäten in Freiburg, Leipzig und Berlin. Ab 1903 finden wir ihn im diplomatischen Dienst. Die Liste seiner Stationen ist bemerkenswert: Paris, Petersburg, Berlin, Peking, Konstantinopel, Warschau, Oslo, Kopenhagen, Bukarest, Genf, ... Jahrmarkt, heute Giarmata. Warum nicht? Warum sollte Jahrmarkt, das Dorf rund um den GroĂźen Brunnen, sich nicht angenehm in den Lebenserinnerungen des Gesandten der Weimarer Republik eingeprägt haben? NatĂĽrlich weiĂź das heute niemand mehr so genau, denn Gerhard von Mutius ist am 18. Oktober 1934, also vor 75 Jahren, in Berlin gestorben und seine Autobiographie Abgeschlossene Zeiten hat er 1926 in Hermannstadt selbst verlegt. Das kann man bei Wikipedia nachlesen und, weil man bei diesem Alleswisserportal alles, nur nicht leichtgläubig sein darf, auch gleich mit einem dicken Fragezeichen versehen. Die gleiche Seite dokumentiert nämlich Gerhard von Mutius’ diplomatischen Dienst fĂĽr die Jahre 1923 – 1927 als Deutscher Gesandter in Kopenhagen. Fakt ist, dass Gerhard von Mutius in Jahrmarkt war. Es war ein Sonntag im Februar 1930, also nach dem Erscheinen seiner Autobiographie. Diese Nachricht hat bis heute auf einem vergilbten Zeitungsfetzen, so muss man es leider nennen, ĂĽberlebt. Vom Zeitungstitel ist bloĂź eine mickrige Endung mit Punkt ĂĽbrig geblieben: „ng.“ und darunter „48. Jahrgang.“. Der Journalist und Volkskundler Luzian Geier, verantwortlicher Redakteur der in Augsburg erscheinenden Zeitung DER SĂśDOSTDEUTSCHE, identifizierte vor Jahren das Blatt mal als Teil einer BĂśRGER-ZEITUNG aus Perjamosch. In einer Chronik auf der Homepage der Heimatortsgemeinschaft Perjamosch (www.hog-perjamosch.de) steht geschrieben: „1882 - In Perjamosch erscheint das Wochenblatt TORONTALER ZEITUNG, später zweimal wöchentlich die SĂśDUNGARISCHE BĂśRGERZEITUNG im Druck und Verlag Alois Pirkmaier.“ Und ĂĽber Alois Pirkmayer findet man auf der Seite „Persönlichkeiten“ folgenden Eintrag: „Zusammen mit seinem Vater grĂĽndet er in Perjamosch im Jahre 1881 eine Druckerei und gibt die TORONTALER ZEITUNG heraus, die später unter dem Namen BĂśRGER-ZEITUNG erscheint.“ (Auf der Site heiĂźt es mal Pirkmaier, mal Pirkmayer.) Obwohl Geier damals nur einen flĂĽchtigen Blick auf das StĂĽck Zeitung geworfen hatte, scheint er sich nicht getäuscht zu haben. Fachmann ist eben Fachmann und Mathematik bleibt Mathematik: 1930 – 48 = 1882. Der Artikel beginnt mit einem wortwörtlichen „Zerriss“, der sich aber nicht als „Verriss“ herausstellen soll. Sowohl Titel als auch Anfangszeilen fehlen. Der erste beschädigte, aber schon nachvollziehbare Satz lautet: „In Bruckenau [...] hergerichtete Pfarrkirche aufgesucht, in welcher ein GrĂĽndungsdokument aus dem Jahre 1776 pietätvoll aufbewahrt wird.“ Wenn man zum Schluss des Artikels liest, dass der Deutsche Gesandte (heute Deutsche Botschafter) vor seiner Abreise aus Jahrmarkt noch der Jugend, „die im groĂźen Wirtshause gerade ihren Sonntagstanz absolvierte“ einen Besuch abstattete, kommt man auf den eingangs erwähnten Sonntag. Bleibt noch das Datum. In der Rubrik „Politisches.“ kann man auf der ersten Seite die unbeschädigte Nachricht „Die Regierung ĂĽber die russische Mobilisierung“ lesen: „Bukarest 24. Feber. Im heutigen Ministerrat werden – wie verlautet – die MaĂźnahmen gegen die Urheber falscher Alarmnachrichten ĂĽber Bessarabien, beschlossen werden. Zu diesem Gegenstand wird Ministerpräsident Maniu vor Beginn der Kammersitzung Stellung nehmen. [...]“ Wenn die Minister in Bukarest auch samstags gearbeitet haben, könnte man Gerhard von Mutius’ Besuch in Jahrmarkt mit dem 25. Februar 1930 datieren. Und wirklich - der SCHWĂ„BISCHE VOLKSKALENDER 1931 hält in der Chronik „Tagebuch unseres Volkes. (Vom 15. September 1929 bis 14. September 1930)“ auch folgenden Eintrag fest: „Feber. – 25. Besuch des deutschen Gesandten in Bukarest von Mutius in Temeswar, Bruckenau und Wojtek (Ackerbauschule).“ Weil der Sonntag sich schon damals fĂĽr einen Kirchenbesuch anbot, kann man schlussfolgern, dass der Deutsche Gesandte Gerhard von Mutius am Sonntagmorgen des 25. Februar 1930 die heilige Messe in Bruckenau, heute Pişchia, besucht hat und auf dem Weg nach Temeswar in Jahrmarkt eingekehrt ist. Was er dort so alles erlebt hat, steht in dem unvollständigen Artikel, der ĂĽber folgende Linksuche nachgelesen werden kann: www.potche-toni.de/ - Musik in Jahrmarkt – Aus einem Zeitungsbericht.
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