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- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - 2008-06-09 | [This text should be read in deutsch] |
Die Grenze.
nach Michael Graff "Einige Schritte noch, an den Grenzsoldaten vorbei und du hast dein Ziel erreicht! Du wirst feststellen, dass der Riss mitten durch den Wald lĂ€uft." Ich stand auf dem letzten Parkplatz, vor der Grenze. Nimm dich in Acht, du wirst beobachtet! Du bist im Grenzgebiet. Mein Gewissen hatte mich immer begleitet und ich konnte nur davon profitieren, wenn ich auf diese innere Stimme hörte. Ich bin in den Wald gegangen und habe die Grenzsoldaten beim HolzfĂ€llen entdeckt. Sie trugen Ihre Uniform und hielten ihren Gehörschutz in der Hand. Mit mir hatten Sie bestimmt nicht gerechnet. Sie fanden es lustig und mutig, dass ich in dem Grenzbereich mit meinem Eis spazieren gehe. Das hatten Sie noch nicht erlebt. Ich war 23 Jahre alt. Jung noch, um mir mit VerstĂ€ndnis zu begegnen, - so sagten Sie, - "nach jungen MĂ€nner Ausschau zu halten nach einer langen Fahrt". Sie hatten mit mir eine Weile geflirtet, dann haben sie ihre MotorsĂ€gen angemacht und mich ignoriert ... komplett ignoriert ..., als sie, zwei junge MĂ€nner, nĂ€her treten sahen. Sie blieben in unserer NĂ€he stehen; besser gesagt, in meiner NĂ€he. Die Grenzsoldaten nahmen wahrscheinlich an, dass wir zusammen gehörten und hörten leider auf mit dem leichtsinnigen Quatsch. Das tat mir doch so gut! Ich saĂ ĂŒber 10 Stunden hinter meinem Steuer und passierte drei LĂ€nder mit meinem Sportwagen. Ein Beamter hatte mal nach seiner Waffe getastet, nichts Weiteres. Dann arbeiteten Sie weiter an Ihrem Grenzzaun. Ich habe schon immer Polizisten geschĂ€tzt. Ich konnte immer mit Ihnen umgehen, hatte auch keine Angst, warum denn?! Sie sind auch nur MĂ€nner! So fragten Sie mich nicht mal nach meinem Pass. In Nordafrika ging ich in den heiĂen NĂ€chten auf die StraĂe. Die diensthabenden Soldaten meinten, da ich alleine war, ihre Zeit sinnvoll zu vertreiben, indem sie mir Gesellschaft leisten. Und wenn es mir tagsĂŒber langweilig wurde, ging ich auch auf eine StraĂenterasse, setzte mich und wartete was noch geschehen wĂŒrde. Was wohl? ... Sie kamen wieder. Sie kannten mich schon und man sprach ĂŒber mich. Ich zeigte ihnen Fotos von meiner Familie, von meiner Heimat, von meinem Auto, von meinen Freunden. Bilder der Sehnsucht. Sie waren die Einzigen, von denen ich glaubte, dass Sie mich verstehen wĂŒrden. Und beim nĂ€chsten Mal kamen sie selber mit einem Stapel Fotos daher. Ich verstand nicht alles â da sprach man französisch. Aber sie verstanden, dass ich die Fremde und die Fremden liebe. Ich lieĂ die anderen zwei jungen Passanten im Wald mit den Grenzsoldaten und setzte meine Fahrt mit meinem Sportwagen fort. Es war ein heiĂer Tag. Ich fuhr vor und stellte mich an, um mich an die Kontrollposten der österreichischen und deutschen Grenze auszuweisen. Alles O.K.!... und weiter gingÂŽs. Ich fĂŒhlte die Freiheit in meinen Knochen. Machte Reggae-Musik an und trat auf`s Gaspedal. Ich freute mich auf die deutsche Freiheit! Endlich allein und frei! Es ging mir so, als wĂ€re ich aus einem Spinnenest entkommen. Irgendwann sah ich wieder die zwei jungen MĂ€nner. Sie hĂŒpften und winkten, sie liefen auf die Fahrbahn und schrien. Sie machten mir ein Zeichen anzuhalten. Ich erschrack so. Ich hielt an und lies sie einsteigen. In MĂŒnchen trennten sich unsere Wege. Ich war mĂŒde und muĂte am nĂ€chsten Tag meinen Pflichten nachgehen. Ich war froh, wieder da zu sein, hinter der Grenze.
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